Interpretationen des Dipl. Psychologen Dr. Ulrich Kobbé
zu einigen Werken des Bildhauers Lothar Michael Vollmar

 

 

Lothar Vollmar - Fischfang

"Fischfang"

Nur ausgestattet mit Schleppnetz, Sonar und unerbittlicher Habgier lassen sich Artenvielfalt und Fischreichtum der Meere konservieren, lässt sich Konserve für Konserve Fischindustriell produktive Gleichbehandlung garantieren. Vor dem Gesetz des Kapitals sind alle gleich: Jedem Fisch sein demokratisch glänzendes Ölbad. Auch eine Sichtweise, wenngleich...

 Lothar Vollmar - Bis zum letzten Tropfen

"Bis zum letzten Tropfen"

Mutter Erde mit Strömung der Fruchtbarkeit in der Verheißung, daß Milch und Honig fließe... Nunmehr profitgierig gemolken bis zur Neige. Ausgebeutet zu Lande und zu Wasser. Ausgezehrt bis zur Nekrose der Kontinente und Verschleimung der Meere. Sklerotisch durch rücksichtslosen Aderlaß.

 Lothar Vollmar - Robbensterben

"Robbensterben"

Größer könnte ein Kontrast kaum sein: Hier Kindchenschema des babyhaften Kugelkopfes mit großen, ausdrucksvollen Augen, dagegen das rücksichtslos knüppelnde Raubtier "Mensch". In großer Leidensfähigkeit trägt die Robbe standartengleich das Kreuz ihres sinn- und nutzlosen Todes, erträgt sie die fragwürdige Selbst- und Fremdbestimmung des Menschen. "Born to kill" agiert dieser - Knüppel aus dem Sack - selbstsüchtig, eigenwillig und schonungslos seine Bestialität. Wo versteckst Du Dein Kainsmal, Mensch?

   
 

So bleibt ein Erdenrest,
Zu tragen peinlich,
Und wär' er von Asbest
*: Des Menschen Hoffnung.
Mutter Erde: Ernährerin, Heimat, Seelenfreistatt, Labsal.

*J.W.Goethe: Faust II (1832) Zn 11954-11956